Zentralverband Hartwarenhandel
Gutes erstes Quartal trotz Versorgungsengpässen

Zum bereits sechsten Mal seit Beginn der Covid-19-Pandemie hat der Zentralverband Hartwarenhandel e.V. (ZHH) die Stimmungslage im Hartwarenhandel abgefragt. Die Ergebnisse zeigen, dass sich der Produktionsverbindungshandel (PVH) mit Schwerpunkt bei Beschlägen, Werkzeugen und Vollsortimenten trotz Pandemie und zunehmenden Problemen bei der Warenverfügbarkeit mehrheitlich zufrieden mit der wirtschaftlichen Entwicklung im ersten Quartal 2021 zeigt und ein solides Wachstum im 1. Halbjahr prognostiziert.

Die ersten drei Monate des Jahres 2021 sind erfreulich verlaufen, wie auch schon das nicht schlechte Vorjahresquartal. 69% der befragten Mitglieder bewerten die jetzige Umsatzsituation als besser (bis 5% Wachstum) oder viel besser (mehr als 5% Wachstum) als im ersten Quartal 2020. Getragen wird das Wachstum von Preisanstiegen, überproportional bei PVH-Betrieben mit einem Stahlsortiment, der weiterhin ungebrochenen Nachfrage nach Corona- und Arbeitsschutz-Artikeln, aber auch aus dem Handwerk, dem Wohnungsneubau und der Möbelindustrie.  

Als problematisch erweisen sich allerdings sortimentsübergreifende Lieferengpässe und –verzögerungen sowie Preissteigerungen, die auf Verwerfungen in den internationalen Lieferketten und auf eine gesteigerte Nachfrage bei Rohmaterialien vor allem aus Nordamerika und China zurückgeführt werden. 52% der Fachhändler berichten von erheblichen Problemen bei der Warenversorgung, 48% von teilweisen Engpässen. Probleme bei der Warenversorgung treten besonders bei Werkzeugen und Elektrowerkzeugen, Beschlägen, Stahl, Blechen und Rohren, Befestigungstechnik, Granulat, chemischen Produkten sowie Holz und Platten auf. Trotz voller Auftragsbücher droht manchen verarbeitenden Betrieben der Stillstand und/oder Kurzarbeit. Entsprechend zeigen sich auch nur noch 28% der Fachhandelsunternehmen zufrieden mit der Performance ihrer Lieferanten. Nichtsdestotrotz schauen 80% der PVH-Betriebe optimistisch auch auf die wirtschaftliche Entwicklung im zweiten Quartal und prognostizieren bessere oder viel bessere Umsatzergebnisse als im 1. Halbjahr 2020.

Seit Beginn der Pandemie haben 45% der Fachhandelsunternehmen zumindest zeitweise Kurzarbeit beantragt, und 86% haben Homeoffice für Teile der Belegschaft eingeführt. Derzeit befinden sich noch 11% der Beschäftigten im PVH in Kurzarbeit und 25% im Homeoffice. Die meisten Betriebe planen flexible Homeoffice-Angebote auch nach der Pandemie für Teile der Belegschaften anzubieten. Mit dem Handeln der Politik auf Bundes- und Landesebene zeigen sich nur noch 7% der Befragten zufrieden, 69% sind neutral eingestellt und 24% bewerten das Handeln der politischen Entscheider als nicht zufriedenstellend. Kritisch werden vom mittelständischen Großhandel vor allem das geringe Impftempo, unklare und uneinheitliche Regelungen, eine nicht pragmatische Bürokratie und wettbewerbsverzerrende Eingriffe in die unternehmerischen Freiheiten gesehen.

„Der PVH trotzt weiterhin der Pandemie“, resümiert Thomas Dammann, Hauptgeschäftsführer des ZHH und erläutert: „Der Fachhandel profitiert, dank guter Bevorratung, von der starken Nachfrage im Baugewerbe und Handwerk sowie den explodierenden Stahl- und Rohstoffpreisen. Sollten sich die Warenverfügbarkeit und Lieferzeiten im Zuge der wirtschaftlichen Erholung stabilisieren, steht einem erfolgreichen Jahr 2021 derzeit wenig im Wege“.


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