Konjunktur Mittelstand
Robuster Jahresausklang

Laut jüngster Konjunkturumfrage der Mittelstandsverbund hat sich im Schlussquartal 2022 im kooperierenden Mittelstand ein leichter wirtschaftlicher Aufwind gezeigt. So berichteten mehr als 57% der Verbundgruppen von einem guten wirtschaftlichen Status Quo in den Monaten Oktober bis Dezember 2022. Dies ist ein Plus von 17 Prozentpunkten im Vergleich zum dritten Quartal 2022. Gleichzeitig waren für rund 83% der Kooperationen die letzten drei Monate befriedigend. 

Umsätze, Ertragslage und Investitionen

Im Hinblick auf die Umsätze ist das Bild etwas verhaltener. Bei mehr als 48% und damit der Mehrheit der Unternehmen, stieg zwar der Umsatz im 4. Quartal, allerdings meldeten rund 29% der befragten Verbünde ein Umsatzminus, was einem Anstieg von rund acht Prozentpunkten zum vorherigen Quartal entspricht. 19,6% der Unternehmen rechnen zukünftig mit sinkenden Umsatzzahlen, dies sind 6,7 Prozentpunkte weniger als noch im Vorquartal.
Bei den Anschlusshäusern steigerten rund 36% der Unternehmen ihre Umsatzzahlen im Schlussquartal, allerdings sanken sie gleichzeitig bei mehr als 30%. 
Die Ertragslage präsentierte sich im vierten Quartal als robust, so entwickelten sich bei 50% der Verbundgruppen die Erträge stabil und bei mehr als 30% stiegen sie an. 

Die Investitionstätigkeit des kooperierenden Mittelstandes verstetigte sich im letzten Quartal 2022. Ein Viertel der Unternehmen investierte von Oktober bis Dezember mehr als noch im Vorquartal. Rund 63% der Kooperationen verblieben im Vergleich zum Vorquartal (63,2%) auf stabilem Niveau. Es wird jedoch ein Anstieg bei den Investitionsvorhaben erwartet: Mehr als 32% der Verbünde wollen hier in den kommenden Monaten aufstocken, rund 52% wollen wieder mindestens genau so viel investieren, wie im Schlussquartal. 

Anstieg der Beschäftigungszahlen

Im vierten Quartal konnten die Beschäftigungszahlen einen leichten Anstieg verzeichnen. Mehr als 23% der befragten Unternehmen beschäftigten zwischen Oktober und Dezember mehr Mitarbeitende als zuvor, was einem Zuwachs von rund vier Prozentpunkten im Vergleich zum dritten Quartal entspricht. Bei rund 68% der Verbünde hat sich die Anzahl an Beschäftigten nicht verändert.
Perspektivisch zeichnet sich ein noch stärkerer Anstieg ab: Rund 43% der Kooperationen möchten in den nächsten Monaten wieder mehr Personal einstellen – im dritten Quartal waren das noch 24,6%. Die Mehrheit (44,6%) plant hier keine Veränderungen für die nahe Zukunft. 
Die Anschlusshäuser der Kooperationen zeigen sich hier verhaltener: Nur rund 7% der Unternehmen haben in den letzten Monaten beim Personal zugelegt. Im Vorquartal waren es noch rund 16%. Ca 63% der Unternehmen verblieben zum Ende des Jahres auf gleichem Beschäftigungsniveau.

Belastungen für Unternehmen

Rund die Hälfte der Unternehmen sind der Auffassung, dass die Bundesregierung das angekündigte Belastungsmoratorium nicht beherzigen und knapp 11% spüren davon gar nichts.
Zusätzlich belastet das am 1. Januar in Kraft getretene Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz die Unternehmen mit Bürokratie. Im Rahmen der aktuellen Konjunkturumfrage bringt für 45% das neue Gesetz einen hohen oder sogar sehr hohen Aufwand mit sich. 37,5% schätzen den Aufwand als gering oder moderat ein. Obendrein könnte die Nachhaltigkeitsberichterstattung im Rahmen der vom Europäischen Parlament beschlossenen Corporate Social Responsibility Directive weitere Belastungen auslösen. 

An der Konjunkturumfrage haben sich 56 Verbundgruppenzentralen mit rund 42.000 angeschlossenen Unternehmen aus insgesamt 16 Branchen beteiligt – darunter waren etwa Küchen & Möbel, Konsumelektronik, Schuhe & Textil, das Bauhandwerk sowie Lebensmittel & Getränke. Die Erhebung wird regelmäßig unter den Verbundgruppen des Mittelstandverbundes durchgeführt, die insgesamt 230.000 mittelständische Unternehmen vertreten. 


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