Industrieverband Schneid- und Haushaltwaren
Herausfordernde Lage der Branche

Frankfurt am Main / Solingen. Im Rahmen der aktuell stattfindenden Ambiente 2025 hat der Industrieverband Schneid- und Haushaltwaren (IVSH) in einer Pressekonferenz Bilanz über die Entwicklung der Branche gezogen. Nach den wirtschaftlichen Herausforderungen des vergangenen Jahres fordert der Verband politische Veränderungen.
Das Jahr 2024 wurde laut eigener Aussage von einer unbeständigen Marktlage dominiert. Im Bereich Bestecke gab es Rückgänge von 3,4% bei der Produktion und 0,1% beim Umsatz. Haushaltswaren hingegen verzeichneten Zuwächse von 6,9% bei der Produktion und 5,4% beim Umsatz. Schneidwaren wuchsen leicht mit 3,5% mehr Produktion, doch der Umsatz liegt weiterhin unter dem Vor-Covid-Niveau und wuchs nur um rund 0,6%. Insgesamt setzte die Branche rund 2,15 Mrd. Euro um, was einem Zuwachs von 2,4% gegenüber 2023 entspricht. Preisbereinigt blieben positive Wachstumseffekte jedoch aus, da Kostenexplosionen bei Energie, Personal und Rohstoffen die Margen erheblich belasteten, so der Verband.
Schwierige Prognosen für 2025
Die Prognosen für 2025 bleiben laut IVSH schwierig. Nur 16% der Unternehmen bewerten die aktuelle Geschäftslage im Inland als gut, 47% als befriedigend und 37% als schlecht. Doch es gibt auch leicht positive Ausblicke: Etwa 27% rechnen mit einer Zunahme der Geschäfte, 62% mit keiner Veränderung und nur 11% mit einer Abnahme. Damit liegen die Erwartungen der Branche etwas positiv über dem Schnitt anderer vergleichbarer Befragungen aus anderen Industrien. Jedoch kommend von einem niedrigen Niveau schlechter zwei Jahre. Etwa 16% der Unternehmen planen Neueinstellungen in 2025, während 36% mit einem Rückgang/Abbau von Personal rechnen. Der Fachkräftemangel wird hierbei als ein zentrales Problem bezeichnet.
Verband fordert politische Veränderungen
Angesichts dieser Belastungen fordert der IVSH schnelle und konsequente politische Maßnahmen und einen Kurswechsel. Die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie und des Mittelstandes müsse auch im konkreten und nachhaltigem Handeln Top-Priorität genießen. Ein konsequenter Bürokratieabbau sei unerlässlich. Weitere Forderungen umfassen steuerliche Entlastungen, gesenkte Energie- und Lohnnebenkosten, faire internationale Wettbewerbsbedingungen sowie verlässliche Rahmenbedingungen für Investitionen. Auf europäischer Ebene fordert der IVSH eine Kurskorrektur des Green Deals hin zu mehr Mittelstandsfreundlichkeit, Pragmatismus, Freiheit im Sinne verantwortungsvollen unternehmerischen Handelns und einen ernstzunehmenden Abbau von regulatorischen Anforderungen.