Halbjahresbilanz der deutschen Möbelindustrie
Leichtes Plus dank gutem Auslandsgeschäft

Die deutsche Möbelindustrie hat im ersten Halbjahr 2018 um 1% gegenüber den ersten sechs Monaten des Vorjahres auf 9,1 Mrd. Euro zugelegt. „Das leichte Wachstum ging dabei ausschließlich auf das Konto des Auslandsgeschäfts, denn der Umsatz jenseits der Grenzen stieg in den ersten sechs Monaten um 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dagegen stagnierte der Inlandsumsatz mit einem minimalen Plus von 0,3 Prozent“, so Jan Kurth, seit 1. Mai 2018 Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie (VDM), soeben auf der Jahres-Wirtschafts-Pressekonferenz des VDM zur wirtschaftlichen Lage der deutschen Möbelindustrie im Konferenzraum der Koelnmesse.

Die einzelnen Segmente der deutschen Möbelindustrie entwickelten sich von Januar bis Juni 2018 nach Angaben des VDM unter Berufung auf die Zahlen des Statistischen Bundesamtes uneinheitlich. Die Küchenmöbelhersteller verzeichneten einen Umsatzanstieg um 4% auf rund 2,5 Mrd. Euro – +7,2% im Ausland. Die Büromöbelindustrie wies mit einem Umsatz von rund 1,1 Mrd. Euro ein deutlich positives Ergebnis aus (+7,9%) – +12,1% im Ausland. Auch die Hersteller von Laden- und sonstigen Objektmöbeln lagen um 7,2% – +11,9% im Ausland – über dem Vorjahreswert und erzielten einen Umsatz von rund 920 Mio. Euro.

Einen spürbaren Rückgang registrierten die Hersteller von Polstermöbeln, deren Umsätze von Januar bis Juni 2018 um 5,3% auf rund 480 Mio. Euro zurückgingen. Auch die Umsatzentwicklung bei den Wohnmöbeln, sonstigen Möbeln und Möbelteilen fiel mit -1,6% auf 3,7 Mrd. Euro negativer aus als im Branchendurchschnitt. Das kleinste Segment der Branche – die Matratzenindustrie – wies das signifikanteste Umsatzminus in Höhe von 12,8% auf rund 400 Mio. Euro aus.

Export entwickelt sich positiv

Die deutschen Möbelexporte legten im ersten Halbjahr 2018 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,2% auf 5,5 Mrd. Euro zu. „Der Erfolg deutscher Möbelhersteller im Ausland ist der Qualität, der Lieferzuverlässigkeit, dem Design und der Individualität unserer Produkte zu verdanken. Die deutschen Hersteller beherrschen die Abläufe und die Logistik oft besser als ihre internationalen Wettbewerber. Dies sind wichtige Kaufargumente für den Verbraucher“, so Kurth. Auch die deutschen Möbelimporte legten im ersten Halbjahr 2018 erneut um 0,6% auf 6,6 Mrd. Euro zu.

„Während der Beitrag der Auslandsmärkte zum Umsatz der deutschen Möbelindustrie angesichts der zuletzt sehr deutlichen Zuwächse auch im zweiten Halbjahr positiv bleiben dürfte, trübt sich die Konjunktur im Inland zunehmend ein“, blickt Kurth auf restlichen sechs Monate des Jahres. Insgesamt geht der VDM auch am Ende des Jahres von einem Umsatzplus von rund 1% in 2018 aus.

Eine ausführliche Auswertung der einzelnen Segmente der deutschen Möbelindustrie im In- und Ausland lesen Sie in der September-Ausgabe des MÖBELMARKT.


zum Seitenanfang

zurück