GfK
Konsumklima trotzt Inflation

Die Stimmung der Verbraucher hat im Oktober ein uneinheitliches Bild gezeigt. Die Anschaffungsneigung stieg noch einmal an, während Konjunktur- und Einkommenserwartung Einbußen hinnehmen mussten. Da auch die Sparneigung spürbar zurückging, prognostizierte die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) für das Konsumklima für November 0,9 Punkte und damit 0,5 Punkte mehr als im Oktober dieses Jahres (revidiert 0,4 Punkte). Das sind Ergebnisse der GfK-Konsumklimastudie für Oktober 2021.

„Mit diesem zweiten Anstieg in Folge trotzt die Konsumstimmung der zunehmenden Inflation. Die Bundesbürger erwarten offenbar noch weitere Preissteigerungen. Deshalb halten sie es für ratsam, Anschaffungen vorzuziehen, um noch höhere Preise zu vermeiden“ erklärt Rolf Bürkl, GfK Konsumexperte. „Sollte sich der Preisauftrieb verstetigen, würde das allerdings zu einer Belastung für das Konsumklima führen und eine grundlegende Erholung dürfte sich weiter verzögern.“

Nach dem Anstieg im Vormonat musste die Konjunkturerwartung wieder einen kleinen Rückschlag hinnehmen. Der Indikator verlor 1,9 Punkte. Mit aktuell 46,6 Zählern weist er jedoch noch immer ein sehr hohes Niveau auf. Im Vergleich zum Vorjahr betrug das Plus knapp 40 Punkte.

Das gute Niveau belegt laut GfK-Experten, dass die Verbraucher zuversichtlich bleiben, was die Erholung der deutschen Wirtschaft anbelangt. Das konjunkturelle Bild wird jedoch dadurch etwas getrübt, dass einige Unternehmen, wie z.B. in der Automobilindustrie, ihre Produktion aufgrund fehlender Zulieferteile zurückfahren müssen.  

Die Einkommenserwartungen mussten nach dem positiven Vormonat einen spürbaren Dämpfer hinnehmen. Der Indikator büßte 14,1 Zähler ein und sank auf 23,3 Punkte. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres stieg er um 13,5 Punkte.
Dieser Indikator leide offenbar derzeit am stärksten unter den zunehmenden Inflationssorgen. Höhere Preise mindern die Kaufkraft der Einkommen. Zudem befürchten Beschäftigte Einkommenseinbußen durch Kurzarbeit, weil Unternehmen aufgrund unterbrochener Lieferketten ihre Produktion drosseln müssen.

Trotz sinkender Konjunktur- und Einkommenserwartungen legte die Anschaffungsneigung im Oktober zum zweiten Mal in Folge zu. Nach einem Plus von sechs Zählern wies der Indikator nun 19,4 Punkte auf. Dies ist der beste Wert seit zehn Monaten.


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