Fachbeirat Küche/Bad im DCC
Diskussion um geplanten DCC Digital-Index

Am 25. Februar fanden Unternehmensvertreter des Fachbeirats Küche/Bad im Daten Competence Center e.V. (DCC) zur virtuellen Beratung zusammen. Mit fast 40 Teilnehmer war die Veranstaltung erstklassig nachgefragt – nicht zuletzt die beiden Referenten Prof. Dr. Nektarios Bakakis und Stefan Willms sorgten für Spannung.

Nach der Begrüßung durch DCC-Geschäftsführer Dr. Olaf Plümer gedachten die Sitzungsteilnehmer in einer Schweigeminute dem zu Jahresende 2020 verstorbenen Mitstreiter Walter Neumüller (vorm. Compusoft). Danach stellte Dr. Plümer dem Gremium den Wormser Hochschullehrer und Unternehmensberater Prof. Dr. Bakakis als Unterstützer der Arbeit des DCC und der angeschlossenen Initiative Zimlog vor. Zudem unterrichtete er das Plenum über das Ausscheiden der vormaligen Mitarbeiterin Kerstin Richter und die geplante Neubesetzung.

Interesse an Smarthome wächst

Den Aufschlag machte Dr. Bakakis in seinem Themenblock mit der Ergebnispräsentation einer Umfrage durch die Hochschule Worms zu Smarthome und Smart-City. Mit rund 14 % jährlicher Wachstumsrate – laut Erhebungen der International Data Corporation – bleiben Geräte zur Hausautomation ein bedeutendes Entwicklungsfeld für alle Anbieter.
Jung und weiblich definiert sich aktuell die Zielgruppe, der Anwendernutzen punktet deutlich über der Kostenseite. Aber auch für körperlich beeinträchtigte und ältere Menschen wird Smarthome zunehmend zum hilfreichen Assistenten. Einziges Manko: Nicht wenige Verbraucher fürchten auf Grund der neuen Applikationen mit Blick auf Datenschutz und -weitergabe „chinesische Verhältnisse“.

Einen weiteren Schwerpunkt legte Dr. Bakakis auf den prosperierenden Vermarktungstrend D2C bzw. „Direct to Consumer“. Gerade der mit der aktuellen Pandemie verbundene Onlineschub wirkt wie ein Katalysator: Immer mehr Hersteller sprechen direkt ihre Kunden an, anstatt Geschäft und Kommunikation einem oft Margen-orientierten Handel zu überlassen.

Support bei Digitalisierungsprozessen: der DCC Digital Index

Über die „Küchenplanung in der Pandemie“ kam Dr. Bakakis schließlich auf den „DCC Digital-Index“ zu sprechen. Das von der Branchenorganisation geplante und getragene Tool soll Orientierung bieten, Basis zur Maßnahmen- und Strategieentwicklung sein und Vergleichbarkeit zum Branchendurchschnitt gewährleisten.

Dank dieses Wegweisers sollen originär Digitalisierungsdefizite in den jeweiligen Unternehmen offengelegt werden, letztlich zielt der Index jedoch auf die Potentialoptimierung in der Wertschöpfungskette für Küche und Bad. Der grundsätzliche Aufbau könne die Komponenten „Digital Performance Indicator“, eine Statuszusammenfassung sowie ein grafisch aufbereitetes Scooring umfassen – differenziert nach Vernetzung und Transparenz, digitaler Kompetenz, Prozess- und Datenmanagement sowie Human Ressources und Organisation.

Gerade die Softwarehäuser zeigten sich beeindruckt, aber auch die Hersteller im Gremium waren mehrheitlich aufgeschlossen. Insbesondere nach dem Vorschlag, die Vergleichsgesamtheit durch Erweiterung auf die anderen Branchensegmente wie Wohnen und Polster sinnvoll zu vergrößern.

3D-Materialdatenbank für Polster – auch für die Küche interessant?

Thematisch in annähernd die gleiche Richtung zielte Stefan Willms (Morphe) als zweiter Referent der Tagung mit seinem Vortrag „Cookbook Möbelindustrie – lineare Strategieableitung von Megatrends“. Ausgehend von der jüngsten VDM-Trendstudie hielt Willms fest, dass Informationen die Entwicklung vorantreiben und damit die Rolle der Kunden erheblich aufwerten. Um diese Komplexitätsverschiebung unternehmerisch erfolgreich zu meistern, soll das angebotene „Kochbuch“ für die nächsten fünf Jahre den Fachbeiratsmitgliedern strategische Rezepte liefern.

Dr. Plümer schloss die Veranstaltung mit dem Geschäftsbericht, dessen Schwerpunkte auf der Öffentlichkeitsarbeit, den EDI-Nachrichtentypen und der geplanten 3D-Materialdatenbank lagen. Letztere wird im Fachbeirat Polster vorbereitet und geprüft. Sollte hier demnächst der „Startschuss“ fallen, könne der Ansatz auch für die Küchenmöbelindustrie mit ihrer Vielzahl an Holzwerkstoffen, Beschichtungen und Dekoren interessant werden, so Dr. Plümer. Ein Vorhaben, das es auf der nächsten Beratung zu diskutieren gilt – so der Konsens aller Teilnehmer.


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