Erwin Gronemeier
Sanierung in Eigenverwaltung

Die Geschäftsführung des Möbelteile-Herstellers Erwin Gronemeier GmbH & Co. KG hat am 15.08.2023 wegen drohender Zahlungsunfähigkeit der Gesellschaft beim Amtsgericht Bielefeld einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gemäß § 270b Insolvenzordnung (InsO) gestellt.

Wie das Unternehmen mitteilt, ist das Ziel der Eigenverwaltung, das Unternehmen entweder über einen Insolvenzplan zu sanieren oder alternativ auch nach einer erfolgten Sanierung auf einen neuen Eigentümer zu übertragen. Dabei wird der Geschäftsbetrieb der Erwin Gronemeier GmbH & Co. KG durch die Geschäftsführer unter Aufsicht des vom Gericht bestellten Sachwalters Stefan Meyer aus der Kanzlei Pluta Rechtsanwalts GmbH in vollem Umfang fortgeführt.

Die Geschäftsführung ist weiterhin verwaltungs- und verfügungsbefugt. Bei der Restrukturierung stehen der Geschäftsführung der Rechtsanwalt Philipp Korn von der Kanzlei Korn & Partner aus Iserlohn und Rechtsanwalt Dr. Martin Plappert von der Kanzlei Bergfeld & Partner aus Lüdenscheid als Spezialisten in Restrukturierungs- und Insolvenzfällen in allen rechtlichen Angelegenheiten zur Seite.

Die Erwin Gronemeier GmbH & Co.KG fertigt mit 88 fest angestellten Mitarbeitern am Standort in Hüllhorst Möbelteile aus Holzwerkstoffen. Unternehmensgegenstand ist die Entwicklung, Konstruktion, Herstellung und Vertrieb von Möbelteilen und Zerlegtmöbeln für die Möbelindustrie, insbesondere im Bereich von Küchen. Das Unternehmen bedient Kunden aus verschiedenen Segmenten der Möbelindustrie sowie Messe- und Ladenbauer. Der Küchenbereich macht den größten Anteil am Gesamtumsatz aus.

Die Auslöser für den Insolvenzantrag sind laut dem Unternehmen sind mehrschichtig: Zum einem sind die Nachwirkungen des wirtschaftlichen Abschwungs der „Corona-Krise“ immer noch zu spüren, die mit der Pandemie einhergehenden öffentlich-rechtlich veranlassten Schließungen von Möbelhäusern und Küchenstudios brachen zunächst die Bedarfe bei den Kunden ein. Zum anderen kamen erhebliche Beschaffungsprobleme aufgrund Lieferketten-Probleme und Preissteigerungen für die einzusetzenden Rohstoffe hinzu.

Trotz intensiver Bemühungen sei es der Gesellschaft nicht möglich gewesen, die zukünftige Liquiditätslücke nachhaltig zu schließen. Ziel sei es mit einer erfolgreichen Sanierung unter Nutzung des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung das Unternehmen für die Zukunft zu rüsten und auf ein gesundes Fundament zu stellen.


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