Deutsche Küchenmöbelindustrie
Ein Plus im 1. Halbjahr

Von einer nicht zufriedenstellenden Lage sprach Jan Kurth, Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie (VDM), bei der Vorstellung der Halbjahresbilanz der deutschen Möbelindustrie. Zwar konnte im 1. Halbjahr 2018 ein Umsatzplus von 1,0% generiert werden, doch sei es nach der imm cologne am Jahresanfang zu einer deutlichen Beruhigung des Geschäftes gekommen.

Das Segment Küche profitiert vom Alno-Effekt

Im Segment Küche sieht es etwas besser aus: Nach einem Minus von 2,4% im ersten Halbjahr 2017, wurde in den ersten sechs Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Plus von 4,0% erwirtschaftet. Insgesamt stieg der Umsatz auf 2,482 Mrd. Euro an.

Die deutschen Küchenmöbler um Nobilia, Häcker und ­Schüller zählten im Berichtszeitraum 48 Betriebe mit mehr als 50 Beschäftigten, wie ebenfalls aus der von HDH/VDM veröffentlichten Statistik hervorgeht.

Auch bedingt durch den Alno-Effekt stieg insgesamt der Umsatz pro Betrieb stark an, ebenso wie der Umsatz pro Beschäftigten und die Zahl der Beschäftigten pro Betrieb.

In- und Auslandsumsatz im Plus

Starke Zuwächse verzeichnete die Küchenmöbelbranche im 1. Halbjahr dabei wieder im Ausland. Der Umsatz stieg um 7,2% auf über eine Milliarde Euro an. Das Gros des Umsatzes wird allerdings weiterhin in Deutschland gemacht. Der Umsatzanteil im Inland stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,0% an.

Ebenfalls gut für die heimische Branche kommen die Zahlen der Außenhandelsstatistik daher: So wurden im 1. Halbjahr 2018 8,7% weniger Küchen eingeführt, aber immerhin 5,1% mehr exportiert.

Starker Juni

Besonders dürfte sich die Branche im 1. Halbjahr auch über den starken Juni gefreut haben. Hier lag der Umsatz um 8,7% höher als im Vorjahresmonat. Beachtlich: In- und Auslandsumsatz konnten gleichermaßen gut zulegen. In Deutschland wurde 8,1%, im Ausland 9,5% mehr umgesetzt – und das trotz der heißen Temperaturen im Juni.

Verhaltene Prognose

Dennoch dürfte sich das 2. Halbjahr 2018 relativ verhalten entwickeln. Experten erwarten eine Eintrübung der Konjunktur im Inland und auch eine nachlassende Verbraucherstimmung in Deutschland. Die Konjunkturprognosen für das laufende Jahr wurden von den führenden Wirtschaftsforschern zuletzt deutlich nach unten revidiert. „Vor diesem Hintergrund gehen wir auch am Ende des Jahres von einem Umsatzplus von rund 1 Prozent in 2018 aus“, so Kurth mit Blick auf die gesamte Möbelbranche.


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