Der Mittelstandsverbund
Energiepreis-Schock mit Effizienzprogrammen begegnen

Der kriegsbedingte Höhenflug der Energiepreise setzt weiten Teilen des Mittelstandes massiv zu. Neben der aktuell viel diskutierten Entlastung durch Reduzierung der Steuer- und Abgabenanteile auf Kraftstoffe und Strom müssen laut Mittelstandsverbund Effizienzprogramme zur Einsparung des Verbrauchs sofort ausgeweitet werden.

Die binnen weniger Wochen in dramatische Höhen gestiegenen Öl- und Gaspreise als Folge des kriegerischen Überfalls Russlands auf die Ukraine bremsen den Mittelstand an vielen Stellen dramatisch aus. Nach der Corona-Durststrecke fürchten viele Unternehmen durch die Treibstoff-, Strom- und Gaspreise nicht mehr rentabel wirtschaften zu können.

Gleichwohl zeigt sich der Mittelstand mit den Ukrainern solidarisch und ist bereit, nach Kräften sowohl humanitäre Unterstützung zu leisten als auch bei der Aufnahme und Integration von Flüchtlingen seinen Beitrag zu leisten. „Das alles ist aber nur dann in einer wünschenswerten Größenordnung möglich, wenn die eigene Wirtschaftskraft der mittelständischen Unternehmen nicht durch massive Energiepreissteigerungen abgewürgt wird und schließlich zum Erliegen kommt“, warnt der Hauptgeschäftsführer des Mittelstandsverbundes, Dr. Ludwig Veltmann.

Das entschlossene Handeln der Bundesregierung bei der aktuellen Suche nach Energiealternativen werde ausdrücklich unterstützt. Es reiche allerdings kurz- und mittelfristig nicht aus. Notwendig sei einerseits ein Konzept der gezielten Entlastung besonders betroffener Unternehmen nach dem Muster der Überbrückungshilfen aus der Corona-Krise.

Die noch wichtigere Säule müsse aber die Verbesserung der Ressourcen- und Energieeffizienz sein, bei der dringend ein höheres Tempo notwendig sei. Im Mittelstand fehle es oft an spezifischem Know-How und an Manpower, die entsprechenden Maßnahmen zu identifizieren und gezielt umzusetzen.

Das vom Mittelstandsverbund entwickelte und von der Nationalen Klimaschutzoffensive (NKI) der Bundesregierung geförderte Pilotprojekt Klimaverbund, bei dem speziell geschulte Klimaprofis die Energiesparpotentiale der Unternehmen identifizieren, über Umsetzungs- und Fördermöglichkeiten aufklären und zur Seite stehen, sei ein bewährtes Muster und könne sofort weiter ausgerollt werden.
Besonderheit und Erfolgsgarant des Projektes Klimaverbund ist der Multiplikatoreneffekt. Die Klimaprofis sind oder werden Mitarbeiter von Verbundgruppenzentralen und haben so den unmittelbaren Zugang zu den Anschlusshäusern. Außerdem werden sie durch Vernetzung untereinander und regelmäßiger Fortbildung über den Mittelstandsverbund stetig auf dem aktuellsten Stand der Technik und der Förderpolitik gehalten.

Da die Unternehmen aktuell aber aufgrund des aufgezehrten Eigenkapitals die Investitionen in die Schulung von Klimaprofis und die Beratung von Ort oft nicht stemmen können, muss die Förderung ausgeweitet werden. „Gerade angesichts des bedrohlichen Niveaus der Energiepreise und keiner Aussicht auf kurz- und mittelfristige Entspannung muss der Effizienz jetzt höchste Aufmerksamkeit gelten. Politik und Mittelstand brauchen hierbei einen engen Schulterschluss“ so Veltmann.


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