Branchenradar
Küchenmöbelmarkt in Österreich eingebrochen

Die Anbieter von Küchenmöbeln, Küchenspülen und Küchenarbeitsplatten standen im Jahr 2023 vor einer gewaltigen Herausforderung. Laut aktuellem Branchenradar Küchen in Österreich sank der Marktumsatz auf Basis der Herstellererlöse um 10,0% gegenüber Vorjahr. Insgesamt wurden 530,8 Mio. Euro erwirtschaftet.

Entgegen der dominierenden Deutung trug der rückläufige Wohnungsneubau noch nichts zur negativen Entwicklung bei. Da die Wohnungsfertigstellungen im Vorjahr nochmals wuchsen, erhöhte sich auch der Bedarf an Küchen im Wohnungsneubau robust. Der Rückgang war daher zur Gänze im Ersatz- und Austauschgeschäft zu verorten. Im Vergleich zu 2022 schrumpfte hier der Umsatz um beinahe 19%.

Der Grund dafür lag auf der Hand: Der Kauf einer neuen Küche war vielen Haushalten einfach zu teuer. Eine neue Küche kostete inklusive Arbeitsplatte, Küchenspüle und Haushaltsgeräten im Vorjahr um rund ein Fünftel mehr als noch drei Jahre davor. Vor dem Hintergrund einer hohen Inflation, einer allgemein pessimistischen Stimmungslage und der Verlagerung der Haushaltsausgaben hin zu Gastronomie, Freizeit und Urlaub wurden Ersatzinvestitionen daher vielerorts aufgeschoben. Und da nur selten dringender Handlungsbedarf bestand, eine neue Küche anzuschaffen, war das für die privaten Haushalte auch nicht weiter schlimm. Noch viel teurer wird diese in den nächsten Jahren voraussichtlich nicht.

Im Jahresvergleich reduzierte sich der Umsatz mit Küchenmöbeln um 10,8% auf rund 422 Mio. Euro, mit Küchenspülen um 9,3% auf knapp 26 Mio. Euro und mit Küchenarbeitsplatten um 5,8% auf knapp 83 Mio. Euro. Der Markt für Küchenarbeitsplatten  wurde vom anhaltenden Trend zu hochpreisigen Ausführungen aus Naturstein, mineralischen Werkstoffen und Keramik gestützt. In etwas geringerem Ausmaß galt das auch für Küchenspülen. Ein verschärfter Preiswettbewerb dämpfte den Preisauftrieb jedoch ab.


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