Belgische Möbelindustrie
Lage bleibt angespannt
Brüssel (Belgien). Die belgische Möbelindustrie hat im ersten Halbjahr 2025 einen Umsatz von 982 Mio. Euro erwirtschaftet. Dabei handelt es sich um ein Minus von 5,7% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Mit dieser Entwicklung setzt sich der Negativtrend der belgischen Möbelindustrie weiter fort, wenn auch weniger gravierend wie im vergangenen Jahr: 2024 verbuchte die Branche einen Gesamtumsatz von 2 Mrd. Euro und damit einen Rückgang von 7%.
Dieser anhaltende Abwärtstrend bestätigt, dass der Sektor weiterhin unter Druck steht, sowohl aufgrund der zuvor schwachen Nachfrage im Bausektor als auch aufgrund der vorsichtigen Konsumausgaben. Der Rückgang war in allen Produktgruppen spürbar. Kein einziges Segment konnte den Abwärtstrend durchbrechen: Büro- und Ladeneinrichtungen (-8,5%) sowie Matratzen und Bettböden (-17,4%) waren am stärksten betroffen. Der Umsatz mit Wohnmöbeln verzeichnete einen Rückgang von 2,5%, und der Umsatz mit Küchenmöbeln sank um 3,5%.
Der belgische Möbelexport (einschließlich Transit) sank im Jahr 2024 um 1,5% und verzeichnete im ersten Halbjahr 2025 einen weiteren deutlichen Rückgang von 10,1% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Etwa 89% des Exports gehen in den EU-Markt, wo die Lieferungen um 8,6% sanken.
Innerhalb der EU entwickelten sich die wichtigsten Exportmärkte unterschiedlich. Der Verkauf nach Frankreich, mit einem Anteil von 29,2% der wichtigste Exportmarkt, ging um 10,8% zurück. Auf dem deutschen Markt, dem zweitwichtigsten Exportmarkt (Anteil 28,2%), konnten die Verkäufe jedoch um 2,2% gesteigert werden. Die Möbelexporte in die Niederlande belegen mit einem Anteil von 21,5% den dritten Platz und sanken nach einem Rückgang von 11,6% im Jahr 2024 im ersten Halbjahr 2025 um weitere 9,8%.
Außerhalb der EU blieben die Vereinigten Staaten der größte Exportmarkt (2,9% Marktanteil). Im Jahr 2024 stiegen die Exporte dort um 15,3%, jedoch folgte im ersten Halbjahr 2025 ein starker Rückgang um 20,9%, unter anderem aufgrund höherer Einfuhrzölle. Auch das Vereinigte Königreich (2,5% Marktanteil) verzeichnete einen Rückgang von etwa 18%, nach einem Anstieg von etwa 12% im Jahr 2024.
Die Möbelimporte stiegen im Jahr 2024 um 3,6%, gingen jedoch im ersten Halbjahr 2025 um 2,3% zurück. Nach zwei Jahren des Rückgangs stiegen die Importe aus China im Jahr 2024 um 21,2%. Im ersten Halbjahr 2025 folgte erneut ein solides Wachstum von 14,1%. China bleibt mit einem Anteil von 32,7% der wichtigste und sehr dominante Lieferant von Möbeln im belgischen Markt. Die niederländischen Möbelimporte (Anteil 14,8%) stiegen leicht (1,9%), während die deutschen Importe (Anteil 10,3%) um 14,1% zurückgingen. Polen, der viertwichtigste Lieferant mit einem Anteil von 9,1%, lieferte 6,1% mehr.