Area30
Steigende Besucherzahlen

Foto: area30

Die zwölfte Fach- und Ordermesse für die europäische Küchenbranche Area30 in Löhne war nach Aussage der Veranstalter erneut eine rundum erfolgreiche Veranstaltung mit bester Nachfrage. Genau 12.316 Fachbesucher ließen sich über sechs Messetage begeistern von der Vielfalt und dem Neuheitenspektrum der über 200 Aussteller und Marken.

Der Zustrom der Messegäste erfolgte nicht nur vom Morgen bis in die Abendstunden, sondern auch vom ersten bis zum letzten Veranstaltungstag. Mit Fachbesuchern aus rund 60 Ländern gilt dieses B2B-Event zurecht als europäisch, wenn nicht gar global aufgestellt. Wie konzeptionell projektiert, stellten Deutschland sowie BeNeLux über 90 Prozent der Besucher dar. Als Highlight – wie von anderen Trendfairs-Messen vertraut – erwies sich die Stage auf der Area30 mit ihrem weitfassenden und erstklassigen Vortragsprogramm.

Die Fachmesse Area30 zwischen dem 16. und 21. September im Herzen der deutschen, vielleicht europäischen, Küchenbranche war somit wieder der unstrittige Netzwerk-Mittelpunkt für Neuheitenvorstellung und Knowhow-Transfer. Die Branche dürfte nach dieser Veranstaltung rundum zufrieden sein – sicherlich auch, da die Messeatmosphäre und optimistische Stimmungslage das Gegenteil der oft kolportierten Rezessionsängste bildeten.

Während der Messe traf die Anbieterwelt rund um die Küche auf Branchenspezialisten aus Handel und Industrie, Einkäufer, Medienvertreter und Multiplikatoren. Der stärkste Besucheransturm erfolgte am Messesonntag und Montag mit jeweils über 3.000 registrierten Personen. Deutschland die Heimat der größten Besuchergruppe und zählte über 9.000 Besucher (79%).

Mit rund 1.350 Fachbesuchern folgten auf die Bundesrepublik Besuchergruppen aus den BeNeLux-Ländern (12%), aus Österreich der Schweiz und Italien – gefolgt von den wichtigen Küchenländern Frankreich und Spanien. Einige Messegäste aus den exportrelevanten Märkten Kanada und USA sowie Besucher aus den Importnationen Polen und China nutzten die Area30 zu Austausch und Geschäften. Zusätzliches Kolorit in die Veranstaltung brachten zudem „exotisch“ anmutende Besuchernationen wie Neuseeland oder Thailand, wie die VAE, der Oman oder Usbekistan...

Die Anziehungskraft der Area30 werde auch dadurch deutlich, dass die Besucherzahlen trotz zunehmender Konsolidierung und Marktbereinigung, trotz Kostendruck und sich zunehmend verhärtendem Wettbewerb kontinuierlich wachsen. Die Bedeutung der Area30 im „Küchenherbst“ zeigt parallel eine Umfrage unter Ausstellern: Demnach sehen sich zwei Drittel auf dieser Fachmesse als „erfolgreich“ oder „sehr erfolgreich“, die Qualität der Kontakte wird sogar von drei Vierteln der Aussteller mit der Schulnote 2 oder besser bewertet. Und für jeweils 70 Prozent der Befragten ist sowohl die Relevanz der Area30 überdurchschnittlich.

Nach der Besucherstruktur ist die Area30 eine typische Entscheider-Messe, auf der die „Chefetage“ – die Mehrzahl der Branchenbetriebe sind inhabergeführte Mittelständler – und Vertrieb sowie Einkauf aktiv Geschäftsabschlüsse tätigen und neue Kontakte knüpfen bzw. vorhandene pflegen. Dank dieses regen Networkings werden an den Messetagen und darüber hinaus wichtige Weichen für die kommende Küchensaison bzw. für die nächsten Jahre gestellt. 2023 unterstrichen über 3.500 Inhaber bzw. Geschäftsführer sowie rund 3.700 Führungskräfte aus Verkauf und Vertrieb die herausragende Bedeutung des Events. Jeweils rund 500 Designer und Einkäufer fanden den Weg nach Löhne, dazu etwa 1.000 Produktmanager/-entwickler, Monteure/Kundendienstler, Handelsvertreter und Marketer. Für den Veranstalter Trendfairs GmbH aus München ebenso erfreulich wie für alle Aussteller war die Präsenz von weit über 100 Medienvertretern.

Nach unternehmerischer Herkunft kamen die meisten Besucher aus Küchenstudios (5.300 Gäste). Küchenfachmärkte und der Möbelhandel waren mit jeweils über 1.000 Fachbesuchern in Löhne vertreten. Aus der Küchenmöbelindustrie informierten sich fast 800 registrierte Experten, mit einigem Abstand und jeweils deutlich über 300 Gästen gefolgt von Vertretern aus der Elektrogeräteindustrie sowie dem Handwerk. Die Klientel der Architekten und Innenarchitekten stellte zusammen mit rund 350 Interessenten eine ebenso wichtige Besuchergruppe wie Vertreter von Verbänden und Kooperationen mit rund 310 Personen. Interessant ist, dass in der vermeintlichen „Männerdomäne Möbel“ inzwischen rund ein Drittel der Area30-Besucher weiblich ist.

Der bedeutendste publikumswirksame Höhepunkt der diesjährigen Fachmesse war die Innovation Area mit smarten Produktideen und digitalen Lösungen. Und diese wiederum bildeten einen perfekten Rahmen für die Stage, die vom ersten bis zum letzten Messetag von hochkarätigen Referenten und Diskussionsrunden bespielt wurde. Küchenfachhändlerin und Bloggerin Yvonne Zahn (Yvis Küchenglück – Kitchen Marketing) beispielsweise genoss volle Publikumsaufmerksamkeit am Messesonntag bei ihrer Vorstellung der „Küchentrends und Neuheiten 2024“. Dass sie sich dazu den Tischtennis-Weltmeister Jörg Roßkopf sowie Ligre-Inhaberin Dr. Lina Gebhardt-Gronbach auf die Bühne holte, machte diesen Auftritt noch unvergesslicher.

Später begeisterte seinerseits Murat Özcan die Zuhörer mit der unternehmerischen Erfolgsstory seiner Frau Sally (Sallyswelt). Allein sein Vortragstitel „In 30 Minuten garantiert zum Millionär“ zog als Publikumsmagnet. Mit den „Millionen“, wie sich schnell offenbarte, waren vordergründig jedoch nicht Euro oder Dollar gemeint. Denn er wollte vor allem zeigen, mit welch‘ einfachen Mitteln die Frequenz in Küchenstudios erhöht werden kann – mit Tipps und der Ermutigung, neue Wege einzuschlagen und auszuprobieren.

Vom Stichwort „Ligre“ – eine neu erdachte, vom Büro Relvaokellermann gestaltete und mit dem goldenen German Design Award ausgezeichnete Siebträger-Espressomaschine – bis zur portugiesischen Designerin Ana Relvao ist es nur ein kleiner Schritt. Und wiederum mit ihr zu Miele-Chefdesigner Andreas Enslin und zum Inside-Ideentalk ebenfalls. Die Redakteure und Moderatoren Eva Ernst sowie Simon Feldmer spitzten – wie alle Zuhörer – oft die Ohren beim Diskurs der beiden Formgestalter zu Fragen wie: Sind deutsche Unternehmen in Sachen Innovation zurückhaltender als beispielsweise Asiaten? Oder: Fordert die Hausgeräteindustrie eher Innovationen ein, als es etwa Küchenmöbelproduzenten tun?

Kaum überraschend, dass auf der Stage das Thema Künstliche Intelligenz diskutiert wurde. Denn KI bringt der Küchenbranche viele Chancen, birgt allerdings gewisse Risiken. Moderiert von Patrick Mittmann (Future+You) sprachen Prof. Dr. Marco Barenkamp (FH Osnabrück sowie Gründer des Start-ups LMIS) und Marketerin Maike Bendel (Republic of Yes) im Future Talk der Area30 über KI – Impact auf Design und Vertrieb. Neben spannenden großen Entwürfen für die Zukunft interessierten sich die zahlreichen Zuhörer vor allem für jene Tools, die aktuell schon zur Verfügung stehen. Mit so vielen Ideen und Visionen im Gepäck darf die nächste Area30 mit ihrer nächsten Stage vom 21. bis 26. September 2024 mit Spannung erwartet werden.


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