Service&More
Aufträge und Kommissionen stimmen positiv

Das Jahr 2020 ist auch an der Einrichtungsbranche nicht spurlos vorüber gegangen. Laut aktuellen Zahlen der KMU Forschung Austria ist der stationäre Einzelhandel mit Möbeln und Einrichtungsgegenständen im laufenden Jahr bis August nominell um 14,2% gesunken.

Mag. Christian Wimmer (Foto), Geschäftsführer von Service&More, der größten Einkaufs- und Dienstleistungsorganisation für KMUs der österreichischen Einrichtungsbranche, analysiert den Status so: „Der Einrichtungssektor kommt aus heutiger Sicht mit einem halben blauen Auge davon. Das ist viel mehr, als wir noch im Frühjahr erwarten konnten. Auch die Aufträge und Kommissionen stimmen positiv.“

Den Möbelfachhändlern und Raumausstattern gehe es gut, der hohe Auftragsstand lasse zuversichtlich in die Zukunft blicken. Laut Wimmer liegt das an der Branche: „Der eigene Job, die Wirtschaft im Allgemeinen, aber auch große anstehende Investitionen – all diese Bereiche sind von großer Unsicherheit geprägt. Die eigenen vier Wände hingegen stellen eine zuverlässige Konstante dar.“ Das bestätige auch ein Blick in die Auftragsbücher und Terminkalender der 296 Mitglieder, die in den von Service&More betreuten Verbänden Garant Austria und Wohnunion tätig sind: Laufend werden Beratungen durchgeführt und die Umsetzung neuer Wohnkonzepte beauftragt. Allumfassende Konzeptlösungen seien auch ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg. Wimmer: „Das, was wir seit Jahrzehnten machen – Räume und Wohnungen gesamtheitlich planen und ausstatten – wird nun auch von den großen Möbelhäusern versucht. Sie erkennen sukzessive, dass die bisherige Rabattitis und das Schleudern von Einzelteilen einfach keine Zukunft haben.“

Auch wenn 2020 unter Bedachtnahme auf die Umstände glimpflich abläuft, so stehen im Jahr 2021 noch einige Hürden bevor. Die Unsicherheit wird weiter anhalten, „wir haben noch nicht gelernt, mit der Unplanbarkeit richtig umzugehen“. Wimmer warnt: „Natürlich ist es zutiefst menschlich, mit Sorgenfalten ins Jahr 2021 zu gehen. Zugleich ist es aber keinesfalls angebracht die Schockstarre weiter aufrecht zu erhalten. Jeder Einzelne und jedes Unternehmen muss sich jetzt entscheiden, ob er auf der Stelle tritt oder aktiv an die Sache herangeht.“

Die staatlich geförderte Kurzarbeit vergleicht Wimmer mit einem Schmerzmittel: Am Anfang noch wichtig und effektiv, mit zunehmender Dauer ohne Wirkung und mit der Tendenz zur Abhängigkeit. Einige wenige Hersteller verfielen in eine Scheinträgheit und arbeiteten weder kunden- noch marktorientiert. Wimmer: „Diese Unternehmen mussten auch ein massives Minus verzeichnen, während andere aktiv wurden, ihr Leistungsspektrum erweiterten und neue Dienstleistungen angeboten haben.“


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