Nobilia
Wächst dank Export gegen den Branchentrend

Auch 2017 hat Nobilia seinen kontinuierlichen Wachstumskurs auf hohem Niveau fortgesetzt und ist gegen den Branchentrend um 3,4% im Vergleich zum Vorjahr gewachsen. Damit stieg der Umsatz um 36,7 Mio. Euro auf 1,26 Mrd. Euro. Das teilen die Geschäftsführer des größten Küchenmöbelherstellers Deutschlands, Dr. Lars Bopf und Dr. Oliver Streit, in diesen Minuten auf der Bilanzpressekonferenz in Verl mit.

Im Ausland erwirtschaftete Nobilia rund 523,0 Mio. Euro, was einem Anstieg von 8,0% entspricht. Die Exportquote beläuft sich damit auf 46,5% und liegt über dem Branchenschnitt (39,8%). Klar größter Abnehmer von Nobilia-Küchen ist mit einem Anteil von 42% weiterhin Frankreich, vor Belgien (13%) und Österreich (10%).

Im Inland hat Nobilia mit einem Umsatz von 602,5 Mio. Euro in etwa das Vorjahresniveau erreicht (-0,3%). „Vor dem Hintergrund der schwierigen Rahmenbedingungen im Inlandsmarkt hat sich Nobilia dennoch deutlich besser als die Branche entwickelt“, so Dr. Bopf. Der Marktanteil in Deutschland sei trotzdem gestiegen und liege – sowohl in der Mengen- als auch in der Wertbetrachtung – bei über 30%.

Laut einer GfK-Studie führt dabei für den Gesamtmarkt der maßgebliche Vetriebsweg über die Einrichtungshäuser. „In der langfristigen Betrachtung wird deutlich, dass auch für Nobilia der Vertriebsweg über die Einrichtungshäuser unverändert der mengenmäßig stärkste und stetig wachsende Vertriebsweg ist. Nobilia erreicht hier einen überdurchschnittlich hohen Marktanteil von mehr als 40 Prozent. Den Untersuchungen der GfK zufolge ist Nobilia mit diesem Wert Marktführer in diesem Vetriebskanal“, so Dr. Bopf. Über Küchenspezialisten verteibt Nobilia 26,3% seiner Produkte, während Mitnahme/SB auf einen Anteil von 17,9% kommt.

Werk in Sürenheide an Produktions-Grenze – Suche nach zusätzlichem Standort läuft

In den beiden Werken in Verl hat Nobilia 2017 etwa 675.000 Küchnekommissionen abgewickelt – zusätzlich rund 6,75 Mio. Schränke und über 1,55 Mio. Arbeitplatten seien neue Höchstwerte bei den Produktionsmengen. Im Werk in Verl-Sürenheide werden aktuell pro Arbeitstag etwa 16.200 Schränke, in Verl-Kaunitz rund 15.000 Schränke produziert. „Mit den genannten 16.200 Schränken ist das Werk in Sürenheide bereits seit einigen Jahren an der Grenze seiner Kapazität angelangt. Dementsprechend konnte das Mengenwachstum in 2017 – wie auch in den Jahren zuvor – nur noch in dem Werk in Kaunitz realisiert werden“, so Dr. Bopf.

Aus diesem Grund prüfe Nobilia derzeit Alternativen, die eventuell auch näher am wichtigsten Exportmarkt Frankreich liegen. Auch Saarlouis – wie bereits einige Medien berichteten – sei dabei ein möglicher neuer Standort, aber eben nicht nur. Eine Entscheidung werde intern auf Geschäftsführerebene in den nächsten zwei Wochen getroffen. Draufhin wolle man ein entsprechendes Grundstück kaufen und dann die Öffentlichkeit informieren.

2017 in bestehende Werke investiert

Im Geschäftsjahr 2017 hat Nobilia über 105,0 Mio. Euro investiert, die vor allem in „Maßnahmen zur Steigerung der Ausbringungsmenge“ flossen. „In diesem Zusammenhang wurde die Teilfertigung im Werk 2 (Kaunitz) weiter ausgebaut. Zudem wurde ein neues, hoch automatisiertes Logistikzentrum für Zubehörmaterialien erfolgreich in Betrieb genommen“, so Dr. Bopf. Der Schwerpunkt der letztjährigen Neueinstellungen lag in einer „kapazitätsbedingten Personalaufstockung“ in Kaunitz. Insgesamt stellte Nobilia 295 Mitarbeiter ein, womit zum Ende des Geschäftsjahres 2017 3.315 Menschen für den Verler Küchenbauer arbeiteten. „Schwerpunkt der Investitionen im Werk Sürenheide war die Erneuerung veralteter Aggregate sowie die Optimierung vorhandener Fertigungsabläufe und der damit verbundenen Prozesse“, erklärte Dr. Bopf ergänzend.

2018: „Kontinuierliches Wachstum fortsetzen“

Ziel des Jahres 2018 sei es, „den Weg des kontinuierlichen Wachstums fortzusetzen“, so Dr. Bopf. Im Inlandsmarkt rechnet Dr. Bopf mit einer „insgesamt stabilen Nachfrage“, allerdings sei ein weiteres Wachstum in Deutschland – auch mit Blick auf bereits 30% Marktanteil – „bekanntlich nicht grenzenlos“. Zum Auslandsgeschäft erklärt Dr. Bopf: „Schon in den letzten Jahren zählte das Exportgeschäft zu den wesentlichen Wachstumstreibern bei Nobilia. Dieser Trend wird sich voraussichtlich auch in Zukunft so fortsetzen. Das Exportgeschäft im Allgemeinen wird von der derzeit kräftigen Weltkonjunktur, insbesondere vom sich fortsetzenden Aufschwung im Euroraum, beeinflusst.“ Dennoch sieht Dr. Bopf „gewisse Risiken“ beispielsweise in den EU-Austrittsverhandlungen mit Großbritannien, sodass er zusammenfassend „vorsichtig optimistisch auf das nächste Jahr“ blickt.


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