Mittelstandsverbund ZGV
Identifiziert starke Konjunktur im kooperierenden Mittelstand – Fachkräfte gesucht

Die wirtschaftliche Lage im kooperierenden Mittelstand bleibt trotz inner- und außenwirtschaftlicher Unwägbarkeiten zuversichtlich, wie der Mittelstandsverbund ZGV mitteilt. So präsentierten sich auch im 3. Quartal 2018 die Verbundgruppen weiter in einer starken Verfassung. Doch der Fachkräftemangel spitze sich zu, wie die aktuelle Konjunkturumfrage unter den Mitgliedern des Mittelstandsverbundes ergab.

Über 41% erwarten, dass die Umsätze im Schlussquartal 2018 nochmals steigen. Dieses Bild spiegelt sich ebenso bei der Entwicklung der Erträge wider. So legten die Kooperationen in den vergangenen drei Monaten noch einmal zu (35,6%). Und mit über 83% kalkuliert die große Mehrheit auch für das verbleibende Jahr 2018 mit stabilen oder gar wachsenden Erträgen.

Verbundgruppen investitionsfreudig

Aufgrund des zuversichtlichen Geschäftsklimas steigt die Investitionsbereitschaft im kooperierenden Mittelstand an: So haben 11,3% der Verbundgruppen ihre Investitionen im Vergleich zum Vorquartal nochmals kräftig ausgeweitet. In der Gesamtschau haben über 86% der Verbünde im 3. Quartal weiter oder gar noch stärker investiert. Und auch der Blick in das Schlussquartal des Jahres 2018 spricht dafür, dass sich der Trend fortsetzt, denn: Mit 83% plant das Gros der Kooperationen auch in naher Zukunft weitere Investitionen.

Ebenso optimistisch zeigt sich die Beschäftigungsentwicklung. So hat knapp ein Drittel der Verbünde auch im dritten Quartal 2018 weiter Personal eingestellt – 56% berichteten von einer stabilen Mitarbeiterzahl. Über 31% planen, die Zahl des Personals künftig zu erhöhen. Ein ähnlich moderates Bild dokumentiert auch der Beschäftigungsaufbau bei den Anschlusshäusern, denn: Über 72% berichten hier von einer beständigen Entwicklung.

Fachkräftemangel spürbar

Der Bedarf zur Ausweitung der Erwerbstätigkeit ist in den Verbundgruppenzentralen gestiegen – fraglich ist jedoch, inwieweit sich diese Pläne in Anbetracht des Fachkräftemangels realisieren lassen. So macht sich dieser bei knapp 85% der Kooperationen bemerkbar oder sogar stark bemerkbar. Lediglich 1,4% fühlen sich hiervon gar nicht betroffen.

Als Hauptgrund für die Suche nach Fachkräften wird von etwas weniger als zwei Dritteln der Kooperationen das altersbedingte Ausscheiden genannt. Mit einigem Abstand (19,2%) folgt der Anteil der Kooperationen, die aufgrund wachsender Geschäftstätigkeit auf Personalsuche gehen müssen. An dritter Stelle (8,2%) wird die Fluktuation von Arbeitskräften als Beweggrund angeführt.

IT- und EDV-Experten besonders gefragt

Der Fachkräftemangel sei angesichts steigender Beschäftigungszahlen und der demografischen Entwicklung in Deutschland für viele Unternehmen und Branchen Realität, weiß auch Günter Althaus, Präsident des Mittelstandsverbundes. Bestimmte Berufsbilder, welche mit der digitalen Transformation aufkämen, würden immer wichtiger.

Das bestätigt auch die aktuelle Konjunkturumfrage des Spitzenverbandes, denn: Besonders gefragt sind Mitarbeiter in den Bereichen IT und EDV. Hier berichten knapp 48% der Kooperationen von Engpässen. Und auch im Vertrieb und Kundendienst zeigen sich bei über 18% der Verbundgruppen Vakanzen – dicht gefolgt vom Bereich Innovationen und Digitales, hier spüren knapp 14% einen Bedarf.

„Die Förderung von betrieblich integriertem Wissenstransfer in Deutschland muss endlich entschlossen angegangen und umgesetzt werden. Gerade für den Mittelstand ist dies vor dem Hintergrund des Wettbewerbs mit internationalen Großunternehmen überlebensnotwendig.“, mahnt Althaus.

Die Auswirkungen sind vielfältig, doch die Tendenz ist eindeutig: Über 70% der Kooperationen gehen davon aus, dass der anhaltende Fachkräftemangel zu einer Mehrbelastung der Belegschaft führt. Von deutlich weniger Verbundgruppen (7,4%) wurde die Ablehnung von Aufträgen und steigende Arbeitskosten (4,4%) als Folgen benannt.


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