Kaufkraft in Deutschland
Steigerung erwartet

Laut der neuesten Kaufkraftstudie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) wird sich die Kaufkraft der Deutschen 2021, nach dem Rückgang der Wirtschaftsleistung im Corona-Jahr 2020, auf 23.637 Euro pro Kopf belaufen. Die Experten gehen dabei von einer langsamen Erholung aus, die gemessen am revidierten Vorjahreswert zu einer Steigerung von knapp zwei Prozent pro Kopf führt.

Für Deutschland prognostiziert die GfK für das Jahr 2021 eine Kaufkraftsumme von 1.965,8 Mrd. Euro. Das sind pro Kopf 453 Euro mehr als im Vorjahr, basierend auf der revidierten Vorjahresprognose. Dieses Geld steht ihnen für Konsumausgaben, Wohnen, Freizeit oder zum Sparen zur Verfügung.

Unter der Kaufkraft versteht man das nominal verfügbare Nettoeinkommen der Bevölkerung inklusive staatlicher Transferzahlungen wie Renten, Arbeitslosen- und Kindergeld. Wie viel vom nominalen Kaufkraftzuwachs real übrig bleibt, hängt allerdings davon ab, wie sich 2021 die Verbraucherpreise entwickeln werden.

Markus Frank, GfK-Experte im Bereich Geomarketing, erklärt: „Für Unternehmen aller Branchen ist es wichtig zu wissen, wie die regionale Verteilung der Kaufkraft aussieht und wo das Potenzial besonders hoch ist. Mit dem Corona Impact haben wir außerdem auf Ebene der NUTS2-Gebiete  berechnet, wie sehr die jeweiligen Regionen in Deutschland und ganz Europa unter den Auswirkungen von Covid-19 gelitten haben. In Deutschland wurde beispielsweise Berlin am wenigsten von der Corona-Krise getroffen, während Tübingen die Auswirkungen am meisten zu spüren bekommen hat. Mit den neuen Kaufkraftdaten und dem Corona Impact erhalten Unternehmen somit eine wichtige Entscheidungsgrundlage für Ihre Vertriebs-, Expansions- und Marketingplanung, um ihre Ressourcen möglichst effektiv einsetzen zu können.“

Ein Blick auf die regionale Verteilung der Kaufkraft in Deutschlang gibt spannende Einblicke, wo Menschen mit besonders hohem verfügbarem Nettoeinkommen leben. Auf Ebene der Bundesländer gibt es 2021 eine Veränderung im Vergleich zum Vorjahr: Rheinland-Pfalz schiebt sich an Niedersachsen vorbei und liegt 2021 mit einer durchschnittlichen Pro-Kopf-Kaufkraft von 23.119 Euro auf dem siebten Platz. Wie im Vorjahr liegt Bayern auf Rang eins des Bundeslandrankings: Den Bayern stehen im Schnitt 25.770 Euro und damit 9% mehr als dem Bundesdurchschnitt zur Verfügung. Ebenfalls eine überdurchschnittliche Kaufkraft weisen die Bundesländer Hamburg, Baden-Württemberg und Hessen auf den Rängen zwei bis vier auf. Alle anderen Bundesländer schneiden im bundesweiten Vergleich unterdurchschnittlich ab, wobei die neuen Bundesländer die größten Kaufkraftzuwächse verzeichnen.

Wie in den Vorjahren ist der bayerische Landkreis Starnberg Spitzenreiter des Kaufkraftrankings. Mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 33.363 Euro stehen den Starnbergern 41% mehr als dem Bundesdurchschnitt für ihre Ausgaben und zum Sparen zur Verfügung. Neu auf Rang zwei in diesem Jahr ist der Landkreis München (32.031 Euro), der den Landkreis Hochtaunuskreis (31.873 Euro) auf den dritten Platz verdrängt.


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