Hettich
Stabil durch das Krisenjahr gekommen

Das Jahr 2020 mit allen Unwägbarkeiten der Corona-Pandemie sowie dem Brexit war auch für den Beschlägespezialisten Hettich sehr herausfordernd. Deswegen zeigten sich die Geschäftsführer Jana Schönfeld und Sascha Groß sowie Beiratsvorsitzender Dr. Andreas Hettich jetzt im Rahmen der Bilanzpressekonferenz auch sehr zufrieden, dass man fast wieder den Vorjahresumsatz erreichen konnte. 1,066 Mrd. Euro standen letztlich in den Büchern und damit nur 2,4% weniger als in dem Rekordjahr 2019, als 1,1 Mrd. Euro umgesetzt wurden.

Im zweiten Quartal 2020 habe es durch den ersten Lockdown und die damit weggebrochenen Absatzkanäle der Möbelindustrie einen drastischen Nachfragerückgang gegeben. Die steigende Nachfrage ab dem Sommer und die großen Nachholeffekte nach den Geschäftsschließungen in aller Welt hätten dann aber für eine stabile Auftragsentwicklung und einen Jahresendspurt gesorgt, so dass man im Umsatz wieder gut habe aufholen können. Verantwortlich hierfür sei die Fokussierung der Verbraucher auf die Themen Schöner Wohnen und Home Office gewesen, die zu vielen Renovierungs- und Einrichtungsprojekten im privaten Bereich und damit zu einer starken Möbelnachfrage geführt hätten. Zu den konkreten Gewinnen äußert sich Hettich traditionell nicht, dennoch zeigte sich Dr. Andreas Hettich auch hier zufrieden mit dem Ergebnis.

Im Jahr 2020 waren rund 6.600 Menschen bei Hettich beschäftigt. Das Unternehmen betreibt Produktionsstandorte in sechs Ländern und Vertriebsstandorte in 24 Ländern. 3.500 der Mitarbeiter sind weiterhin an den sechs deutschen Standorten beschäftigt. Das Engagement der vielen Mitarbeiter in aller Welt habe maßgeblich dazu beigetragen, dass man sich mit vielen Veränderungen wie Home Office, Video-Konferenzen und Hygiene-Regeln so schnell auf die Krise habe einstellen können. Das Unternehmen hat sich bei seinen Mitarbeitern für dieses Engagement mit einer Sonderzahlung von 1.000 Euro pro Person bedankt. Der Auslandsanteil am Umsatz beträgt knapp 70%, was einen leichten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Verantwortlich hierfür sei vor allem die deutsche Küchenmöbelindustrie gewesen, die vergleichsweise gut mit Umsatzsteigerungen durch die Krise gekommen ist und damit den Inlandsumsatz von Hettich beflügelt hat.

2020 hat das Unternehmen 72 Mio. Euro an den verschiedenen Standorten investiert, das entspricht knapp 7% vom Gruppenumsatz. Unter anderem wurde eine neue Produktion in Indore (Indien) eröffnet, wo Produkte für den lokalen Markt mit deutschem Qualitätsanspruch gefertigt werden. In Kirchlengern ging zudem die neue Halle B7 ans Netz, in der seitdem das Schubkastensystem „Avantech You“ gefertigt wird.

Um die verschiedenen ausgefallenen Fachmessen als Mittel der Kundenkommunikation zu kompensieren, setzt Hettich neben der virtuellen Interzum in diesem Jahr vor allem auf sein eigenes, hybrides Messeformat „Hettich Xperiencedays“. Die Veranstaltung bietet die Möglichkeit, die neuen Produkte und Konzepte des Beschlägeherstellers sowohl live im Hettich Forum in Kirchlengern zu erleben, als auch virtuell im Netz.


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