Handelsverband Möbel und Küchen (BVDM)
„Möbelhandel mit dem Jahr 2018 nicht zufrieden“

Der Möbel-, Küchen- und Einrichtungsfachhandel hat im Jahr 2018 einen um 2 Prozent niedrigeren Umsatz erzielt als im Vorjahr, liegt mit 32,9 Milliarden Euro Jahresbruttoumsatz aber weiter auf einem hohen Niveau. Dies ergibt sich aus Hochrechnungen des Handelsverband Möbel und Küchen (BVDM) auf Basis der ersten zehn Monate 2018.

Die Gründe für den Umsatzrückgang sind vielschichtig: „Heiße Sommer, in denen Deutschland lieber Freizeitbeschäftigungen nachgeht und Abkühlung sucht, gab es schon immer. Aber dass er bereits im April beginnt und sich bis September hinzieht ist außergewöhnlich und hat den Handel schwer gebeutelt. Als im Spätsommer die Umsätze endlich wieder spürbar anzogen war klar, dass die fehlende Nachfrage von fünf Monaten nicht mehr ausgeglichen werden kann“, heißt es seitens des BVDM. Zudem seien die Preis für Immobilien und die Mieten in „beängstigender Weise“ gestiegen. Dies gehe zu Lasten der Umzugsbereitschaft von Menschen, die als Mieter bei einem Umzug mit schmerzlichen Mehrkosten konfrontiert werden. Diese Kostensteigerungen griffen auch in das Budget von Privathaushalten ein.

Selbstkritisch sei zudem festzustellen, dass sich Werbung mit Superlativen abnutzt, gleichgültig ob mit Rabatten, angeblich gesparter Mehrwertsteuer oder mit Prämien.

Zur Möbel-, Küchen- und Einrichtungsbranche im engeren Sinn zählt das statistische Bundesamt rund 9.000 Unternehmen. Diese Zahl liegt ebenso wie die Zahl der Beschäftigten im Einrichtungs¬handel mit 100.000 Menschen auf Vorjahresniveau. Im gesamten deutschen Einzelhandel, in dem rund 2,7 Millionen Menschen - davon 1,4 Millionen in Vollzeit - beschäftigt sind, stehen derzeit 110.000 junge Leute in einem Ausbildungsverhältnis.

Gemischte Erwartungen für das Jahr 2019

Die Rahmenbedingungen für das Jahr 2019 sind grundsätzlich gut. Von Januar bis Oktober 2018 wurde in Deutschland der Bau von insgesamt 289.700 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt, waren das 1,2 % oder 3 500 Baugenehmigungen mehr als im Vorjahreszeitraum. Besonders stark hat der Neubau von Wohnraum in Mehrfamilienhäusern mit plus 5,7 Prozent zugenommen. Der Bau von Einfamilienhäusern und insbesondere Zweifamilienhäusern hat dagegen um 0,9 bzw. 4,6 Prozent abgenommen. Die im Jahr 2010 begonnene positive Entwicklung bei den Baugenehmigungen im Wohnungsbau setzt sich somit fort.

Der deutsche Möbelhandel baut außerdem auf die imm cologne und die Living Kitchen. Er rechnet durch die Messe mit positiven Ausstrahleffekten auf die Nachfrage. Möbel und Einrichten und insbesondere Küchen rücken in der dritten Januarwoche traditionell verstärkt in den Fokus der Medien und ganz besonders der Menschen im Rheinland. Der Stellenwert von schönem Wohnen bekommt dadurch qualitative und quantitative Impulse.


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