GfK-Konsumklima
Verbraucherstimmung uneinheitlich

Die Verbraucherstimmung in Deutschland sendet im März laut der GfK-Konsumklimastudie unterschiedliche Signale. Während die Konjunkturerwartung und Anschaffungsneigung nach den Verlusten im Vormonat wieder zunehmen, geht die Einkommenserwartung leicht zurück. Da auch die Sparneigung im März wieder zulegt, liegt die Prognose für das Konsumklima im April bei 9,8 Punkten und damit leicht unter dem März-Wert von 10,0 Zählern.

Konjunkturerwartung wieder verbessert

Die Konjunkturerwartung kann sich hingegen im März von dem spürbaren Dämpfer im Vormonat erholen und einen Großteil der erlittenen Verluste wieder aufholen. Der Indikator gewinnt 8,4 Zähler hinzu und weist nun 18,1 Punkte auf. Im Vergleich zum Vorjahr steht damit ein Plus von fast 18 Punkten zu Buche.

Laut GfK handelte es sich bei dem Rückgang des Konjunkturindikators im Februar nur um eine kurzzeitige Delle. Die Verunsicherung bei vielen Konsumenten über die Politik des neuen US-Präsidenten sei einem wieder größeren Konjunkturoptimismus gewichen. Nach einem sehr guten Konjunkturjahr 2016 mit einem Wirtschaftswachstum von 1,9% haben die Verbraucher auch in diesem Jahr grundsätzlich positive Erwartungen in Bezug auf die Konjunkturentwicklung. So soll nach den Prognosen die Wirtschaft in Deutschland in diesem Jahr um etwa 1,5% wachsen. Und auch die Beschäftigung soll 2017 weiter zunehmen.

Preisschub dämpft Einkommensaussichten

Im Gegensatz zur Konjunkturerwartung erholt sich die Einkommenserwartung im März nicht und sinkt zum zweiten Mal in Folge. Mit 4,7 Zählern fällt das Minus jedoch moderat aus. Der Indikator weist mit 43,4 Punkten nach wie vor ein hohes Niveau auf. Vor allem die zuletzt spürbar gestiegenen Preise für Energie hinterlassen bei den Konsumenten ihre Spuren.

Anschaffungsneigung legt zu

Die deutschen Verbraucher lassen sich durch die etwas weniger optimistischen Einkommensaussichten jedoch nicht in ihrer Kauflaune beeinträchtigen. Die Anschaffungsneigung gewinnt 3,9 Punkte hinzu und kompensiert damit einen Großteil der Verluste aus dem Vormonat in Höhe von sechs Punkten. Aktuell weist der Indikator 55,5 Punkte auf. An der steigenden Anschaffungsneigung ändern demnach auch die zuletzt gestiegenen Preise nichts. Für die Konsumenten sei die stabile Arbeitsmarktentwicklung offenbar das wichtigere Kriterium, denn sie verringere die Furcht vor Jobverlust und sorgt somit für höhere Planungssicherheit – vor allem wenn es um größere Anschaffungen geht.

Konsumklima: zweiter Rückgang in Folge

Nach 10,0 Zählern im März prognostiziert GfK für April zum zweiten Mal in Folge einen leichten Rückgang des Konsumklimas auf 9,8 Punkte. Trotz dieser Abnahme bleiben die Konsumenten in Kauflaune. So sei die Konsumstimmung im historischen Vergleich nach wie vor auf einem hohen Niveau.

Die GfK geht davon aus, dass die derzeitige kleine Schwächephase des Konsumklimas ihr Ende finden wird, wenn die Inflationsrate durch den bereits einsetzenden Rückgang der Rohölpreise wieder sinken sollte.

Trotz zusätzlicher Risiken für das Konsumklima wie der weitere wirtschaftliche Kurs der USA, die bevorstehenden Brexit-Verhandlungen sowie der ungewisse Ausgang der Wahlen in Frankreich, Deutschland und möglicherweise in Italien – wird der private Konsum in diesem Jahr eine wichtige Stütze der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung bleiben. GfK bestätigt demnach seine Prognose von Beginn des Jahres, wonach der private Verbrauch in Deutschland 2017 um 1,5% steigen wird.

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