Egger Gruppe
Ergebnis-Rückgang trotz Umsatzplus

Gesamtwirtschaftliche Eintrübungen bescheren dem Holzwerkstoffhersteller ein moderates Umsatzplus und einen Rückgang im Ergebnis. Foto: Egger

Die Egger-Gruppe berichtet über das abgelaufene Geschäftsjahr 2022/2023 (30. April) trotz der aktuellen geopolitischen Unsicherheiten von einer stabilen Entwicklung: Der österreichische Holzwerkstoffhersteller erwirtschaftete ein gruppenweites Umsatzplus von 5,1% auf 4,45 Mrd. Euro und einen Gewinn vor Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 602,5 Mio. Euro (–31,3%). Die EBITDA-Marge betrug 13,5 % (Vorjahr 20,7%).

Damit pendele sich das Ergebnis nach der außergewöhnlich hohen Nachfrage während der Pandemie auf einem langfristig nachhaltigen Level ein. Die Eigenkapitalquote liegt mit 45,9 % weiterhin auf einem hohen Niveau.

„Wir freuen uns, dass wir insbesondere in der aktuell herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Lage ein weiteres erfolgreiches Geschäftsjahr abschließen konnten. Die letzten Jahre sind für unsere Branche als außergewöhnlich einzustufen, die Nachfrage nach unseren Produkten war während der Pandemie aufgrund des einhergehenden Cocooning-Effekts extrem hoch. Wir sehen nun eine Rückkehr unserer wesentlichen Kennzahlen auf ein stabiles und langfristig nachhaltiges Niveau“, so Thomas Leissing, Gruppenleitung Finanzen/Verwaltung und Sprecher der Gruppenleitung, bei der Jahrespressekonferenz am Stammsitz in St. Johann in Tirol (AT).

„Unsere stabile finanzielle Basis sowie unser seit jeher gelebter Ansatz des nachhaltigen und verantwortungsvollen Wirtschaftens verschaffen uns Stabilität auch in einer herausfordernden Gemengelage. Wir konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr zudem einen entscheidenden Wachstums-Meilenstein erfolgreich realisieren. Durch die Mehrheitsbeteiligung am italienischen Holzwerkstoffhersteller SAIB befindet sich das 21. Werk der Egger Gruppe in Caorso (IT)“, so Leissing.

Investitionen in Nachhaltigkeit

Egger hat zahlreiche Investitionsprojekte umgesetzt: Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden Investitionen inklusive Akquisitionen in der Höhe von 540,6 Mio. Euro (Vorjahr: 293,6 Mio. Euro) getätigt. Der Investitionsfokus lag auf den Bereichen Kreislaufwirtschaft, erneuerbare Energie und optimierte Logistik sowie auf weiteren Veredelungskapazitäten. Schon jetzt stammen 65 % des von Egger eingesetzten Holzes aus Recycling oder Nebenprodukten industrieller Holzbearbeitungsschritte, wie Hackschnitzel oder Sägespäne. 70 % der eingesetzten Energie werden aus erneuerbaren Quellen bezogen. Der Holzwerkstoffhersteller verfolgt nach eigenen Angaben die Zielsetzung, beide Anteile künftig noch weiter zu steigern.

Unterschiedliche Entwicklungen in den Produktbereichen

Die Entwicklung in den einzelnen Produktbereichen fiel im abgelaufenen Geschäftsjahr unterschiedlich aus. Der Bereich Decorative Products (Produkte für den Möbel- und Innenausbau) erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2022/2023 einen unkonsolidierten Umsatz von 3.783,4 Mio. Euro (+8,9% zum Vorjahr). Die Division Flooring Products liegt mit einem unkonsolidierten Umsatz von 511,1 Mio. Euro um +0,8% ebenfalls leicht über dem Vorjahr. In beiden Produktbereichen erklären sich die Umsatzzuwächse im Wesentlichen durch die kostenbedingten Preissteigerungen. In der Division Building Products (Bauprodukte wie OSB und Schnittholz) fiel der unkonsolidierte Umsatz um –18,7% auf 434,8 Mio. Euro.

Gedämpfte Erwartungen für das Geschäftsjahr 2023/2024

Die anhaltende Krise in der Ukraine, die volatilen Energie- und Rohstoffmärkte, die in wesentlichen Absatzregionen anhaltend hohe Inflation und weitere drohende geopolitische Krisen sowie die enormen Herausforderungen des Klimawandels sind bestimmende Elemente im gesamtwirtschaftlichen Ausblick. Für Egger ergeben sich aus der Währungsentwicklung in Argentinien zusätzliche Herausforderungen. Der Ausblick in der Umsatz- wie auch der Ergebnisentwicklung der Egger Gruppe ist gedämpft. „Eine Vorausschau für die nächsten Monate ist überaus schwierig. Wir sind dennoch überzeugt, dass wir mit unserer strategischen Ausrichtung des langfristigen Wachstums aus eigener Kraft die richtigen Weichen gestellt haben. Wir setzen weiterhin auf Produktvielfalt, Marktdiversifizierung, stabile Beziehungen mit unseren Partnern und stetige Innovationen für unsere Kunden. Zudem werden wir uns stark auf eine weitere Verbesserung unserer Nachhaltigkeitsleistung fokussieren“, so Thomas Leissing.


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