Domicil
Gründer Armin Eberlein gestorben

Am 21. November ist Armin Eberlein, Gründer von Domicil und eine besondere Persönlichkeit, auf einer Tunesienreise plötzlich verstorben. Er starb wie er gelebt hat, immer am Limit. In einem persönlichen Nachruf nimmt Weggefährte Frank Seydel Abschied von Armin Eberlein: „Armin Eberlein ist tot. Wie von allein entsteht das Bild vor meinem inneren Auge. Ich sehe ihn vor mir, als ob es heute wäre. Es ist Oktober 1988. Wir sitzen im ersten Domicil-Einrichtungshaus, an der B30 in Weingarten. Unser erstes Zusammentreffen. Er, der erfolgreiche Unternehmer und Architekt der Idee einer völlig neuen Art, exklusive, hochwertige Einrichtung zu verkaufen. Dafür plant er, Einrichtungshäuser am Stadtrand auf der grünen Wiese zu errichten. Um sie dann selbst oder durch Franchisenehmer zu betreiben. Ich, der frisch gebackene Betriebswirt und Bewerber auf eine ausgeschriebene Assistentenstelle unter der Headline „Animateur unserer Handelsgruppe gesucht“. Ein Tag, auf den 18 Jahre Zusammenarbeit folgten. Und keiner dieser 6.570 Tage war langweilig.

1938 wurde Armin Eberlein im badischen Pforzheim als einer von vier Söhnen in eine Lehrerfamilie geboren. Schule. Studium. Diplom Kaufmann. Geburt der Tochter Heike. WK Wohnen. Geburt des Sohnes Holger. Designo Möbel. Vertriebsleiter bei Asko-Finnlandmöbel. Bei der Trennung erbittet er, statt der üblichen Abfindung, ihm die Rechte an der Marke Domicil zu übertragen, was auch geschah. Mit zwei Weggefährten zog er sich in die Berge zurück. Dabei entstand das Domicil-Konzept. (...) Er wusste, wollte er erfolgreich sein, musste er seine Vision zur Vision aller seiner Weggefährten machen. Und das konnte er wie kein zweiter. Wir alle, die wir seine Vision zu unserer eigenen gemacht hatten, brannten lichterloh für „unsere“ Idee Domicil. (...) Und so wundert es nicht, dass unsere gemeinsame Vision nach und nach Realität wurde. Über 30 Domicil Einrichtungshäuser in Deutschland. Eine komplette, eigenständige Einrichtungskollektion im exklusiven Segment. Mit einem bis dahin noch nie gesehenen Präsentations- und Ausstellungskonzept. Mit aktiven Verkäufern auf den Handelsflächen. Die Marke Domicil in Deutschland auf dem beeindruckenden siebten Platz aller Möbelmarken in puncto Markenbekanntheit. Innerhalb weniger Jahre. Domicil war der Shootingstar. (...) Armin Eberlein lebte immer am Limit. Der oft bemühte Unterschied zwischen beruflichem und privatem Leben existierte für ihn nicht. Geschäftliches und Privates gingen fließend ineinander über. Und er ließ Menschen in seinem Umfeld an seinen Leidenschaften teilhaben. Gab ihnen Einblick in seine Welt. In seine Arbeit. In seine Ideen. (...) Auf der Höhe seiner Schaffenskraft, im Alter von 67 Jahren, beschlossen er und seine Wegbegleiterin und langjährige Lebensgefährtin, Birgitta Jaeggle, das Unternehmen zu verkaufen. Den dritten Lebensabschnitt zu genießen. (...) Armin Eberlein wäre nicht Armin Eberlein gewesen, wenn er sich im dritten Lebensabschnitt tatsächlich zurückgelehnt hätte. Nein das tat er nicht. Er engagierte sich in seiner Wahlheimat Lindau. Und er förderte junge Menschen in Deutschland und China, in denen er Potenzial vermutete. Unterstützte sie nachhaltig mit seinem Wissen und seiner Erfahrung. Bestärkte sie darin eigene Visionen zu entwickeln und zu leben. Er segelte auf dem Mittelmeer. Blieb der Wüste treu. (...) Armin Eberlein lebte seine Freiheit. Intensiv und in vollen Zügen. Leidenschaftlich. Bis zu seinem letzten Atemzug. Er wurde 78 Jahre alt. Ein Leben am Limit. Ein Leben, wie er es liebte.“

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